Campingtourismus im Bundestag

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CDU macht Druck:

Ein aktueller Antrag der Union beleuchtet dringende Herausforderungen der Branche und setzt sich für eine Förderung des Caravaning-Tourismus ein, was auch die Campingunternehmer begrüßen – aber mit Bedingungen.

Ein Trend, der lange vor Corona eingesetzt hat, wurde durch die Pandemie noch verstärkt: Immer mehr Deutsche verbringen ihren Urlaub mit einem Reisemobil oder Caravan – mit positiven Effekten für den Tourismusstandort Deutschland. Der enorme Anstieg an Freizeitfahrzeugen stellt aber insbesondere die Caravaning-Infrastruktur vor große Herausforderungen, was die CDU/CSU auf den Plan rief.

Der im Bundestag eingebrachte Antrag der CDU/CSU, der sich insbesondre mit den Themen Führerschein, Tempolimit und Parkmöglichkeiten für Reisemobile befasst, legt auch Augenmerk auf die bestehende Caravaning-Infrastruktur. Aber auch hier hat der Antrag eher die Anzahl der Reisemobilstellplätze im Auge. Diese sei im Vergleich zum Jahr 2016 (3.600) zwar um 30 Prozent gestiegen, während sich die Zahl der Standflächen (2016 rund 62.000) nur um etwa 15 Prozent erhöht hat.

Ganz objektiv betrachtet findet auch der Bundesverband der Campingunternehmer, BVCD, den Antrag gut. Der neue BVCD-Präsident, Stefan Zierke, ist auch Mitglied des Bundestages, aber für die SPD. Er weiß, dass Oppositionsanträge ohnehin abgelehnt werden, aber jetzt sei die Tür für das Thema offen und da der Antrag sehr viel Angriffsfläche bietet, kann sich die Regierung mit einem eigenen Antrag ja auch verbessern und es der Opposition „zeigen“. Der Wille dazu ist bei allen drei Parteien erkennbar. Nach dem Kenntnisstand des BVCD verfügt die deutsche Bevölkerung neben den 767.000 Wohnmobilen über 740.000 Wohnwagen und ca. 10.000.000 Zelte. Die Fokussierung auf eine einzelne Form des Campingtourismus ist nicht gerechtfertigt oder notwendig und somit unsachgemäß.
Tatsächlich sollten Genehmigungsverfahren vereinfacht und das Onlinezugangsgesetz zielgerichtet sowie schnellstmöglich umgesetzt werden. Grundlage sollten aber schlanke Camping- und Wochenendplatzverordnungen in den Ländern sein. Derzeit sei noch kein genereller beziehungsweise flächendeckender Mangel an Stellplätzen zu erkennen. In besonders nachgefragten Regionen kommt es aber bereits heute zu Engpässen. Ländlichen oder bisher touristisch weniger entwickelten Regionen bietet sich dadurch die Chance, mit Angeboten für Caravaning-Urlauber vom Boom zu profitieren. Daher unterstützt die Caravaning-Branche die Forderungen, bürokratische Hürden bei der Genehmigung abzubauen und kleine bis mittlere Reisemobilstellplätze in einem vereinfachten Bauleitverfahren zu genehmigen.
Quelle: Antrag der Fraktion der CDU/CSU,
Caravaning-Tourismus fördern