Ratgeber: Stromausfall – was jetzt?

Extreme Wetterereignisse, Netzausfälle bei den Strom- und Heizkraftwerken oder auch Leitungsstörungen führen dazu, dass wir immer häufiger von großflächigen Stromausfällen hören. Betroffene Städte und Regionen sind dann oft stunden- oder tagelang von Elektrizität oder Wärmeversorgungsnetzen abgeschnitten.

Doch wie können wir verhindern, dass wir von einem solchen Blackout überrascht werden?

Die Ursachen für solche Blackouts sind vielfältig, und oftmals können sie schnell wieder behoben werden. Besonders kritisch kann diese Ausnahmesituation allerdings in entlegeneren Gebieten oder auch für landwirtschaftliche Betriebe werden. Zu den Lösungen, die sich während eines Stromausfalls als unverzichtbar erweisen können, gehört ein Spannungswechselrichter. Das Gerät sieht aus wie ein kleiner Kasten mit Kabeln, die an eine 12-Volt-Batterie angeschlossen werden. Die Aufgabe des Wechselrichters besteht darin, eine Spannung von 230 Volt zu erzeugen, die den Betrieb aller elektrischen Geräte gewährleistet.

Das handliche Gerät kann an eine große Batterie angeschlossen werden, die sich z. B. in einer Garage oder im Keller befindet, oder an eine gewöhnliche Autobatterie. „Wechselrichter sind mit Standardsteckdosen ausgestattet, über die jedes elektrische Gerät mit Strom versorgt werden kann. Sie verfügen auch über USB-Anschlüsse zum Laden von Smartphones, Tablets oder anderen mobilen Geräten“, erklärt Przemysław Żurek von Green Cell, einem Hersteller und Anbieter von Stromversorgungslösungen für Elektronik- und mobile Geräte.

Auf die Größe kommt es an

Es ist jedoch wichtig, die Leistung der Geräte mit Bedacht zu wählen und zu kontrollieren, dass die Gesamtleistung der verwendeten Geräte die maximale Leistung des Wechselrichters nicht überschreitet. Diese Art von Geräten wird in vielen Varianten angeboten – mit einer Leistung von 150 Watt bis über 3.000 Watt, und ihr Preis reicht von einigen Dutzend bis etwas über 350 Euro. „Beim Kauf eines Wechselrichters sollte man darauf achten, ob er die sogenannte reine Sinuswelle liefert, die unerlässlich ist, um Spannungsschwankungen zu vermeiden, die zu Fehlfunktionen elektrischer Geräte führen könnten“, fügt der Green Cell Experte hinzu.

Tipps zur Wahl der passenden Batterie

Das zweite Element zur Notstromversorgung ist eine typische Autobatterie oder eine sogenannte AGM-Batterie, d. h. eine Batterie, deren Elektrolyt in Glasmatten eingelassen ist, die durch Bleiplatten getrennt sind, anstatt in Flüssigkeit. Eine solche Batterie kann mehreren Lade- und Entladezyklen standhalten und ist daher eine effiziente Versorgungslösung, die ihre Eigenschaften über einen langen Zeitraum beibehält. AGM-Batterien gibt es in einer Vielzahl von Kapazitäten – von 4 Ah bis zu 200 Ah. Sie werden in der Regel in Booten, Wohnwagen oder Sommerhäusern eingesetzt, können aber auch als Notstromquelle für Haushaltsgeräte dienen.

Ein Beispiel: Eine Batterie mit einer Kapazität von 75 Ah und einem 2.000-Watt-Wechselrichter können den Betrieb eines typischen Gasofens für drei Stunden aufrechterhalten. Mit dem gleichen Set kann man mit einem 65-Watt-Netzteil bis zu neun Stunden lang am Computer arbeiten, und ein typischer 90-Watt-Kühlschrank kann bis zu sechs Stunden lang betrieben werden. Es gibt viele Möglichkeiten. Es hängt alles von der Batteriekapazität, der maximalen Leistung des Wechselrichters und den Parametern der angeschlossenen Geräte ab.

AGM-Batterien mit hoher Kapazität sind eine sehr beliebte Lösung für die Energiespeicherung, aber auch LiFePO4-Batterien (Lithium-Eisen-Phosphat) sind hervorzuheben. Dies sind mit Abstand die sichersten und zuverlässigsten Energiespeicher, die sich durch eine sehr lange Lebensdauer auszeichnen – von 3.000 bis 5.000 Ladezyklen ist alles drin. Gleichzeitig sind sie relativ leicht und temperaturbeständig, und dank ihrer großen Kapazität ermöglichen sie einen noch längeren Betrieb der Haushaltsgeräte und ergänzen die Fotovoltaikanlage perfekt.

„Früher bekamen wir viele Anfragen zu AGM im Zusammenhang mit Fotovoltaik oder Outdoor-Hobby-Aktivitäten. Inzwischen hat sich das geändert, und die Kunden sehen die Batterien als eine Lösung, um die Energiesicherheit in Gebäuden zu gewährleisten. Diese Option ist auf jeden Fall eine gute Wahl, auch wenn wir immer noch hoffen, dass es nicht zu Stromausfällen kommen wird“, fasst Green Cell Experte Przemysław Żurek zusammen. „Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Green Cell arbeitet bereits an einem eigenen Energiespeicher, der auf dieser Technologie basiert. Die neue Lösung wird in den nächsten Monaten vorgestellt werden“, verrät der Green Cell Experte.

Fotos: Green Cell