ClimaCamps by Ecocamping:
Zeichen für den Klimaschutz

Auszeichnung für sechs Campingplätze

Auszeichnung ClimaCamps by Ecocamping: Gruppenbild der Vertreter der ausgezeichneten Campingplätze
Auszeichnung ClimaCamps bei Ecocamping: Gruppenbild der Vertreter der ausgezeichneten Campingplätze. Foto: BVCD Landesverband Niedersachsen e. V.

Ein Resultat, das überzeugt. Das PionierprojektKlimafreundlich Campen in Niedersachsen“ sollte für mehr Bewusstsein, ambitionierte Klimaschutzpläne und CO2-Einsparungen sorgen. Es wurde von der Landesregierung Niedersachsens gefördert und vom BVCD Niedersachsen organisiert und stieß auf so großes Interesse, dass viel mehr Campingunternehmen beraten wurden, als die 20 im Projekt geplanten und geförderten Campingplätzen.

Um eine Vergleichbarkeit zwischen den unterschiedlich großen Camps zu ermöglichen, wurden die Treibhausgasemissionen auf die Übernachtungszahlen umgerechnet. Der Mittelwert des CO₂e- Fußabdrucks der teilnehmenden Campingplätze liegt bei 1,74 CO2 kg pro ÜN. CO2 sind CO2-Äquivalente und die Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase, ÜN die Gästeübernachtung.

Bereits kurzfristig große CO2-Einsparungen erzielt

Hervorragend waren die Ergebnisse bei einzelnen Camps – der minimale Fußabdruck von 0,32 kg CO2 grenzt an der Zielmarke der Klimaneutralität. Durch kurzfristig umgesetzte Maßnahmen wie einen Anbieterwechsel zu Ökostrom oder Öko-Gas, die Installation einer Wärmepumpe oder dem Austausch einer Ölheizung durch eine Holzpellet-Anlage konnten direkt große CO2-Einsparungen erzielt werden.

Mittel- und langfristig werden die Campingplätze ihre individuellen Klimaschutzfahrpläne umsetzen, die eine Vielzahl von Maßnahmen umfassen. Dazu gehören technischen Maßnahmen wie der Bau von Fotovoltaik-Anlagen, die Installation von größeren Wärmepumpen, die Verbesserung der Gebäudeisolation und die optimierte Nutzung von Abwärme. Einzelne Aktionspläne beinhalten auch gestalterische Aspekte, wie die Beschattung und Begrünung von Gebäuden und Standplätzen mit regionalen und trockenheitsresistenten Pflanzen. Darüber hinaus liegt ein Fokus auf organisatorischen Maßnahmen wie der Förderung der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für Anreise und Ausflüge und der Anpassung des Angebots im Campingshop und Restaurant, um fleischarme und regionale Versorgungsoptionen zu fördern.

Im Rahmen der Projekte erhielten die Betriebe maßgeschneiderte Informationen und wurden dazu angeregt, sich aktiv mit ihren Erfahrungen einzubringen. Durch interaktive Workshops und Online-Seminare entstand ein reger Austausch zwischen den Betrieben und Expertinnen und Experten. Denn die praktischen Erfahrungen im Campingalltag sind äußerst wertvoll. Ein zentraler Bestandteil der Initiative war die individuelle Beratung vor Ort. Basierend auf der ermittelten betrieblichen CO2-Bilanz und einer umfassenden Bestandsaufnahme wurden individuelle Herausforderungen identifiziert und erste Handlungsfelder abgeleitet. Das Ziel bestand darin, individuelle Klimaschutz-Aktionspläne zu erarbeiten und deren Umsetzung zu planen.

Wildblumenwiese und Stromladesäule bei Camp Uhlenköper
Wildblumenwiese und Stromladesäule bei Camp Uhlenköper, Foto: BVCD Landesverband Niedersachsen e. V.

Ratgeber für interessierte Campingunternehmen

Der Ratgeber mit Analyse und vielen praktischen Tipps bündelt die im Projekt gewonnen Erkenntnisse und richtet sich gezielt an Campingunternehmen, die ihr Engagement für den Klimaschutz weiterentwickeln möchten. Er bietet Campingbetrieben erste Informationen, Empfehlungen und praktische Lösungswege für ihren eigenen Weg zur Klimaneutralität. Zudem zeigt er auf, wie Campingplätze selbst aktiv werden und dadurch eine gestaltende Rolle in der Klimawende einnehmen können.

Sechs der 25 beteiligten Campingplätze erhalten die ambitionierte neue Auszeichnung ClimaCamps by Ecocamping zum Abschluss der Projektlaufzeit. Weitere Campingplätze haben eine Bewerbung für die Zertifizierung angekündigt. Diese Auszeichnung umfasst drei Stufen und dient damit als Anreiz für die Campingunternehmen, schrittweise ihre betrieblichen Klimaschutzmaßnahmen zu verbessern.

Die ausgezeichneten Campingplätze

In Stufe 1, der „klimabewusste Campingplatz“, finden sich die Campingplätze Böhmeschlucht, Camping am Waldbad, Naturistencamp Sonnensee Hannover, Campingplatz Bullerby am Attersee und Nordsee-Campingplatz Hooksiel. Einen Schritt weiter ging bereits das Uhlenköper-Camp aus Uelzen, das sich mit dem Titel „klimaaktiver Campingplatz“ schmücken darf. Die höchste Auszeichnung, Stufe 3 klimaplus, markiert ein ehrgeiziges Ziel, auf den die Campingplätze mit großem Engagement in den kommenden Jahren hinarbeiten.

Landesregierung Niedersachsen ehrt Engagement

Das Engagement der teilnehmenden Campingplätze wurde von Minister Olaf Lies (Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) und Claudia Simon (Abteilungsleiterin Mittelstand Tourismus) gewürdigt. Sie betonen die Bedeutung von betrieblichem Klimaschutzengagement und informierten über weitere Aktivitäten des Landes für den Klimaschutz im Tourismus. Die Campingplätze haben bewiesen, dass mit gezielten Maßnahmen und dem Bewusstsein für klimafreundliches Wirtschaften ein positiver Beitrag zur Reduzierung von CO₂-Emissionen geleistet werden kann. „Wir sind stolz auf die beachtlichen Klimaschutzmaßnahmen, die die niedersächsischen Campingplätze seit vielen Jahren umsetzen, und auf ihre Entschlossenheit, weiterhin aktiv an der Schaffung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken“, kommentiert Norbert Kloodt, Chef des BVCD Niedersachsen.

Kontakt: BVCD Landesverband Niedersachsen e. V., Stover Strand 10, 21423 Drage, Tel: 04177/430, info@stover-strand.de, www.campingland-niedersachsen.de
Ecocamping Service GmbH, Turmstraße 7a, 78462 Konstanz, Tel: 07531/28257-0, info@ecocamping.de, www.ecocamps.de