Farbiger Akzent und Wärmepuffer: Fassadenbegrünung

Begünte Fassaden wirken wie eine natürliche Klimaanlage

Efeubewachsene Hausfassade
Foto: Pixabay/Art Tower

Eine gut funktionierende Fassadenbegrünung wirkt wie eine natürliche Klimaanlage: Im Sommer schützt der Bewuchs vor der Hitze, im Winter bilden immergrüne Pflanzen ein Luftpolster, das die Kälte abhält. Damit die Fassadenbegrünung langfristig sicher funktioniert, ist die sorgfältige Planung aller baurelevanten Details wichtig.

Grüner Efeu statt grauer Tristesse – bewachsene Fassaden sehen nicht nur schön aus, sondern bieten viele Vorzüge. Die Pflanzen setzen farbige Akzente und sparen als Wärmepuffer teure Heizenergie. Sie sind natürliche Schadstofffilter, Luftbefeuchter und Schallschlucker in einem. Vertikale Gärten werten Immobilien auf, verbessern die energetische Bilanz und werden auch deshalb immer beliebter. Für eine Fassadenbegrünung gibt es zwei Möglichkeiten. Bei der bodengebundenen Methode werden Kletterpflanzen mit etwas Abstand von der Fassade in den Erdboden gesetzt. Meist braucht es dann mehrere Jahre bis zur vollflächigen Begrünung. Jedoch ist diese Methode einfach und kostengünstig zu realisieren.

Beim fassadengebundenen System werden Pflanz-Module in die Fassade integriert und automatisch versorgt – so können duftende Kräuter und blühende Stauden gleich nach der Montage die Gebäudehaut schützen. „Beide Systeme kommen für verschiedene Bauweisen in Frage“, erklärt Jan Henrichs, Spezialist für Fassaden bei Saint-Gobain Weber. „Grundsätzlich ist es ratsam, eine Bepflanzung der Fassade nur von Fachleuten vornehmen zu lassen.“ Denn die Wandkonstruktion muss nicht nur vollständig intakt sein, sondern sich für erhöhte Lasten eignen sowie mehr Druck und Windsog standhalten.

In die sorgfältige Planung sollte auch ein Energiefachberater eingebunden werden. Gemeinsam wird dann die optimale Wärmedämmung geplant, in die sich der vertikale Garten als zweite Fassadenhaut integrieren lässt. Empfehlenswert ist ein vollmineralisches Wärmedämm-Verbundsystem, das sich vollständig recyceln lässt. Gemeinsam mit dem Iso-Bar-Befestigungssystem ermöglicht es, Rankgitter oder Pflanzmodule thermisch getrennt in die Dämmung zu integrieren und bietet langfristige Sicherheit und energetischen Schutz für die Fassade. Ein weiterer Anreiz: Die zweifache Wärmedämmung aus gut funktionierender Fassadenbegrünung und mineralischem System wird finanziell gefördert.

 

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